Wie nehmen junge Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen die Corona-Pandemie wahr?

Ein junge Mann aus dem Autismus-Spektrum schaut aus dem Fenster.

Seit mehr als einem Jahr leben wir unter den Bedingungen der Corona-Pandemie. Wie nehmen junge Menschen aus dem Autismus-Spektrum die konkreten Aspekte bzw. Auswirkungen der Pandemie (u. a. Maskenpflicht, Lockdown, Coronatest) wahr?

Anlässlich des Welt-Autismus-Tages am 02. April haben Mitarbeiter*innen aus unseren Kinder- und Familienhilfen gemeinsam – im Sinne unseres inklusiven und partizipatorischen Grundverständnisses – mit jungen Bewohner*innen eine Umfrage durchgeführt. Nachfolgend finden Sie einige beispielhafte Zitate:

Das Leben nach einem Jahr mit Corona bedeutet für mich:

  • „Corona ist eine Krankheit und doof. Ich wünsche mir, dass Corona bald vorbei ist.“
  • „Meine Schulfreunde weniger sehen zu können ist doof. Ohne Schule ist doof, weil Schule ist wichtig.“
  • „Eine Maske tragen zu müssen, ist für mich aufregend. Das liegt daran, dass es für mich ungewohnt ist.“
  • „Eine Maske tragen zu müssen, ist für mich beschissen. Das liegt daran, dass man nicht so gut Luft bekommt und von den Gummibändern Ohrenschmerzen bekommt.“
  • „Meine Familie seltener sehen zu können ist für mich schlimm, weil ich sie vermisse.“
  • „Dass viele Geschäfte gerade geschlossen haben, finde ich doof und schrecklich. Ich finde das nicht in Ordnung.“
  • „Mobilitätstraining nach Aachen kann nicht stattfinden. Ich kann nicht mit neuen Bahnen fahren.“
  • „Der Coronatest ist für mich unangenehm, weil das Stäbchen in der Nase weh tut. Ich habe einfach durchgehalten. Ich wusste nicht, was passiert.“
  • „Der Coronatest war für mich schwierig, weil ich Angst vor einem positiven Ergebnis hatte.“
  • „Dass es beim Einkaufen jetzt andere Regeln gibt ist für mich schwierig, weil ich Angst habe, etwas falsch zu machen.“
  • „Es gibt keinen Körperkontakt mehr zu meiner Familie.“


Wir danken den Jugendlichen und jungen Erwachsenen für den Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und versuchen, gemeinsam mit ihnen einen Weg durch diese herausfordernde Zeit zu finden.