- Startseite
- Aktuelles
- Presse
- Wohnungsnot im Oberbergischen Kreis
Wohnungsnot im Oberbergischen Kreis
Anlässlich des Tages der Wohnungslosen am 11. September informiert Wilfried Fenner, Leiter des Fachberatungsdienstes der Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven, über die drängende Problematik der Wohnungsnot im Oberbergischen Kreis zu sprechen. „Wohnungslosigkeit ist nicht gleich Wohnungslosigkeit. Die individuellen Geschichten hinter jeder Wohnungslosigkeit sind vielfältig und erfordern maßgeschneiderte Lösungen“, sagt Wilfried Fenner.
Zahlen im Oberbergischen Kreis
Im Rahmen der Integrierten Wohnungsnotfallberichterstattung NRW vom Ministerium Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, wurden die Zahlen für das Jahr 2023 am 26. Juli 24 veröffentlicht, die u.a. die Entwicklungen im Oberbergischen Kreis aufzeigen. Die Wohnhilfen Oberberg verzeichnen im Jahr 2023 um die 215 Wohnungsnotfälle, ein Zuwachs von 45 Fällen zum Vorjahr.
Wohnraum schaffen: Dringender Bedarf an sozialem Wohnungsbau
Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum übersteigt das Angebot im Oberbergischen Kreis bei weitem. „Unsere Mitarbeitenden werden regelmäßig von Menschen kontaktiert, die dringend Wohnraum benötigen. Besonders betroffen sind sozial schwächere Personengruppen. Sozialer Wohnungsbau wäre für viele dieser Menschen eine enorme Hilfe“, betont Wilfried Fenner.
Die festgelegten Mietgrenzen für den Sozialwohnungsbau im Oberbergischen Kreis sind zu niedrig und bedürfen einer dringenden Anpassung auf Landesebene. Es ist an der Zeit, dass sich die Politik im Kreis dafür einsetzt, diese Anliegen in Düsseldorf vorzutragen und notwendige Änderungen anzustoßen. „Nur durch eine aktive Wohnbaupolitik können wir diesen Herausforderungen begegnen“, so Fenner weiter. Die Wohnhilfen Oberberg sind bereit, sich an Ideenbörsen zu beteiligen und kreative Lösungen zu entwickeln, wie z. B. die Umwandlung von leerstehenden Büroflächen und Ladenlokalen in Wohnraum.
Diskriminierung am Wohnungsmarkt: Ein unterschätztes Problem
Eine aktuelle Befragung von Wohnungslosen hat gezeigt, dass 73 % der Betroffenen bei der Wohnungssuche Diskriminierung erfahren haben, insbesondere aufgrund ihres Status als wohnungslos oder wegen des Bezugs von Sozialleistungen. Diese Zahlen verdeutlichen die zusätzlichen Hürden, denen wohnungslose Menschen gegenüberstehen. Weitere Informationen und die Studie dazu sind auf dieser Webseite zu finden. Initiatoren der Studie sind zwei (ehemalige) wohnungslose Menschen aus dem Oberbergischen Kreis, in Zusammenarbeit mit der TH Düsseldorf.
Dringender Handlungsbedarf auf allen Ebenen
Die Zahlen und Berichte zeigen deutlich, dass im Oberbergischen Kreis dringender Handlungsbedarf besteht. Wilfried Fenner appelliert an Politik und Gesellschaft, gemeinsam Lösungen zu finden und sich aktiv für den Erhalt und die Schaffung von Wohnraum einzusetzen. „Wir müssen jetzt handeln, um die Situation für wohnungslose Menschen nachhaltig zu verbessern.“
Aktion am Tag der Wohnungslosen in Gummersbach: Gemeinsam mehr erreichen!
Bundesweit finden zum Tag der Wohnungslosen Aktionen unter dem Motto „Wohnung_Los: Gemeinsam mehr erreichen“ statt. Wir schließen uns den Kernforderungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG-W) an und wollen auch ein Zeichen setzen.
Am 11. September 2024 werden die Wohnhilfen Oberberg mit verschiedenen Aktionen in der Fußgängerzone von Gummersbach auf das Thema aufmerksam machen und das Gespräch mit der Öffentlichkeit suchen. Ab 11:00 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, sich mit Betroffenen und Sozialarbeitern auszutauschen. Ziel ist es, Begegnungen zu ermöglichen und das Bewusstsein für die Herausforderungen wohnungsloser Menschen zu schärfen.