Blog der Diakonie Michaelshoven

Besondere Menschen aus Köln erzählen besondere Geschichten

Wir wollen Einblicke in außergewöhnliche Lebenswelten schaffen und euch die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen vorstellen, die bei uns leben und arbeiten. Außerdem stellen wir euch besondere Projekte vor, die helfen, die Lebensqualität dieser Menschen zu erhöhen.

Und es gibt immer mehr Menschen in Köln, die diese Unterstützung benötigen. Umso wichtiger ist es hinzuschauen und aktiv zu werden, indem ihr die Geschichten weitererzählt oder sogar ehrenamtlich helft. Nur so können wir näher zusammenrücken! Wir wünschen euch viel Spaß auf diesen Seiten und freuen uns auf euer Feedback.

Einblick

On the Road again –Unterwegs mit Ahmet Gül

Ahmet Gül ist Verwaltungsmitarbeiter in der Diakonie Michaelshoven

Kann der Fahrstil etwas über die Persönlichkeit aussagen? Bei Ahmet Gül würde es zumindest passen. Der 46-Jährige fährt mit dem Dienstwagen entspannt, vorausschauend und sicherheitsbewusst zu den Einrichtungen der Diakonie Michaelshoven, verteilt die Post und nimmt zu frankierende Sendungen mit. Gemeinsam mit dem Team der Verwaltung meistert er die vielfältigen Verwaltungsaufgaben und ist mit viel Empathie und Humor dabei.

Seit 2008 ist Ahmet Gül bei der Diakonie Michaelshoven tätig. „Ich bin 2007 über das Arbeitsamt zur Diakonie gekommen“, erinnert er sich zurück. Als gelernter Bürokaufmann hatte er bis dahin kein Glück in seiner beruflichen Laufbahn. „Ich habe immer nur Jahresverträge erhalten und konnte so auch mein Leben nicht wirklich planen“, sagt der Familienvater. Auch in Michaelshoven erhielt er zuerst einen Jahresvertrag. „Ich habe dann am letzten Arbeitstag beim Arbeitsamt angerufen, um mich arbeitssuchend zu melden. Und dann hörte ich, dass ich übernommen werde. Das hätte ich niemals gedacht, weil ich davor nur schlechte Erfahrungen gemacht habe“, sagt er. 

Ahmet Gül am Empfang der Zentrale
Seit 2008 ist Ahmet Gül bei der Diakonie Michaelshoven tätig.

Die ersten Jahre arbeitete Ahmet Gül in der damaligen Senioreneinrichtung „Haus Simeon“ und war für den zentralen Empfang verantwortlich. Die Begegnungen mit den älteren Bewohner:innen und auch den Mitarbeitenden bleiben ihm in Erinnerung. „Ich kann mich beispielsweise an den älteren Herrn erinnern, der mich nach einer Zigarette fragte. Ich rauche nicht und konnte ihm nicht helfen. Eine Minute später kam er wieder zu mir und fragte erneut. Ich habe es nicht verstanden, bis ich dann erfahren habe, dass er demenzielle Veränderungen hat“, erinnert er sich.

Die Arbeit in der Senioreneinrichtung hat seine Perspektive auf ältere Menschen geändert. „Ich habe so viele ältere Menschen hier mit ihren Bedarfen kennengelernt, wie nie zuvor. Das macht auch was privat mit einem, ich gehe viel bewusster mit ihnen um und helfe viel mehr als zuvor“, sagt er. „Ich habe in der Diakonie Michaelshoven viel gelernt und dafür bin ich sehr dankbar. Ich würde jedem empfehlen, einen Schnuppertag in einem Altenheim zu machen, um zu sehen, wie die Mitarbeitenden dort arbeiten und wieviel zu diesem Job noch gehört“, sagt er.

Nachdem die Senioreneinrichtung geschlossen wurde, arbeitete Ahmet Gül in anderen Bereichen der Altenhilfe gearbeitet. Mittlerweile ist er nun in der Zentrale der Diakonie Michaelshoven fest im Team der Verwaltung tätig. Auch hier steht die Kommunikation im Vordergrund, er nimmt Anrufe entgegen, verteilt die Post und verwaltet gemeinsam mit dem Team die Raum- und Dienstwagenbuchungen. Er hilft gerne Kolleg:innen und Gästen, damit sie sich wohlfühlen und hat immer ein Lächeln im Gesicht, auch wenn es mal stressig ist. „Es ist auch schön hier die alten und neuen Kollegen zu treffen, wir unterhalten uns und tauschen uns aus“, sagt er.

Das Team der Verwaltung
Gemeinsam mit dem Team der Verwaltung meistert Ahmet Gül die vielfältigen Verwaltungsaufgaben.

Aber er freut sich auch auf die Touren, bei denen er zweimal in der Woche zu den einzelnen Einrichtungen, wie Altenheime und Einrichtungen der Tagespflege sowie des Betreuten Wohnens, in Köln und Umgebung fährt, die Post verteilt und mitnimmt. Die Herausforderungen des Kölner Verkehrs kennt der gebürtige Kölner schon fast zu gut. Mit viel Geduld meistert er die Verzögerungen durch die Staus. „Wenn wir einen Standort in Berlin hätten, würde ich da natürlich auch hinfahren. Ich fahre gerne Auto“, sagt er. „Und das muss kein Porsche sein“, fügt er lachend hinzu.

Für Ahmet Gül ist die abwechslungsreiche Arbeit besonders wegen der Menschen, die er trifft, ein Traumjob. „Wir akzeptieren uns hier alle, egal ob Praktikant, Chef oder Ausbilder, es ist immer auf Augenhöhe. Und wir lernen alle was voneinander. Das macht meinen Job aus und ist der Grund, warum ich ihn auch gerne mache“, sagt er.

Wir akzeptieren uns hier alle, egal ob Praktikant, Chef oder Ausbilder, es ist immer auf Augenhöhe. Und wir lernen alle was voneinander.

Ahmet Gül

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