Cybergrooming
Sexueller Missbrauch im Netz
Viele Kinder und Jugendliche werden im Internet sexuell belästigt und missbraucht. Die Vorbereitung dieser Straftaten nennt man Cybergrooming. Täter/-innen suchen sich ihre Opfer auf beliebten Plattformen wie TikTok, Instagram, Snapchat oder Twitch und Videospielen.
Opfersuche im Internet
Oft versuchen die Täter/-innen ein Vertrauens- oder Abhängigkeitsverhältnis herzustellen, um ihre Opfer zu manipulieren und/oder zu kontrollieren. Die von uns betreuten Kinder und Jugendlichen sind bereits in einer schwierigen Lebenssituation. Sie haben möglicherweise Erfahrungen mit Vernachlässigung, Missbrauch oder Gewalt gemacht.
Diese Erfahrungen können dazu führen, dass sie sich an Erwachsene wenden, die ihnen vermeintlich Zuwendung und Verständnis bieten. Täter/-innen können sich speziell für Kinder aus Betreuungskontexten als Vertrauenspersonen ausgeben. Sie geben sich zum Beispiel als Freund/-in, verständnisvoller Ansprechpartner/-in aus.
Häufig teilt die Person vermeintlich die gleichen Hobbys und Interessen oder wohnt sogar zufällig im gleichen Ort. Manchmal gibt sich die Person auch als Modelagent oder Fotograf aus. Täter/-innen halten kontinuierlich den Kontakt, interessieren sich für den Alltag der Kinder und Jugendlichen.
Beweissammlung
Besteht ein Verdacht des Cybergroomings ist es wichtig, Beweismaterialien zu sammeln. Dazu zählen:
- Gegenständliche Konversation Chatinhalt sichern (Screenshot; Fotografieren, etc.)
- Name der Internetplattform oder App
- Datum und Uhrzeit genau dokumentieren
- Profildaten des Täters/ der Täterin
- Profildaten der/des Betroffenen
- WICHTIG! Kein kinderpornographisches Material dokumentieren. Das ist Strafbar!
Anzeige und Hilfestellung
Wichtig ist, dass jeder Verdacht von Gybergrooming gemeldet oder angezeigt wird. Bei fragzebra darf ein Cybergrooming-Fall auch ohne die Zustimmung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten gemeldet werden. Darüber hinaus gilt zu beachten, dass die Staatsanwaltschaft nach der Meldung des Falls unter Umständen weitere Ermittlungen tätigt und dann auch auf die Eltern oder Pädagogen zugeht. Daher sollte man diese im Vorfeld unbedingt informieren.
Die Meldestellen:
- fragzebra.de
- Bei der örtlichen Polizeidienststelle
Kontakt
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Melden Sie sich gerne bei uns!
Charlotte Willach
Koordination für Medienpädagogik, Fachberatung im Kinderschutz, Projektkoordination PIKSL Labor Köln