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Claudia Kleinert ist neue Botschafterin der Diakonie Michaelshoven
Sie ist nicht nur eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin, sondern hat auch ein großes Herz: Ab sofort engagiert sich Claudia Kleinert als neue Botschafterin der Diakonie Michaelshoven. Wir haben mit ihr unter anderem über die Bedeutung von sozialem Engagement und ihre neue Aufgabe gesprochen.
Frau Kleinert, Sie moderieren nicht nur Sendungen im Fernsehen, sondern auch diverse Veranstaltungen, Sie bieten Coachings an, haben Bücher geschrieben und engagieren sich ehrenamtlich. Wie bringen Sie das alles unter einen Hut?
Ich schaffe das, indem ich einfach sehr viel arbeite. Aber natürlich hängt auch ein ausgefeiltes Zeitmanagement dahinter. Ich muss aber dazu sagen, dass diese Tätigkeiten mir alle große Freude machen. Für mich ist das nicht einfach nur harte Arbeit, sondern vor allem auch Berufung. So bedeutet mir das z.B. sehr viel, wenn ich aus einer Veranstaltung oder einem Gespräch komme und merke, dass ich wichtige Impulse setzen und welche Begeisterung ich auslösen konnte.
In Ihrem letzten Buch beschäftigen Sie sich mit dem Thema Charisma. Was macht aus Ihrer Sicht ein positives Charisma aus und kann man dieses trainieren?
Ein Mensch mit Ausstrahlung ist für mich jemand, der sich dessen bewusst ist, dass und wie er auf andere wirkt und der dieses Wissen auch gekonnt einsetzt. Und zur zweiten Frage: Ja, Ausstrahlung kann man lernen oder, besser gesagt, wieder lernen, denn grundsätzlich wird diese jedem Menschen in die Wiege gelegt. So gibt es nur wenige Kinder, die keinen natürlichen Charme mitbringen. Wir verlernen es aber mit der Zeit, auf unsere Wirkung zu achten. Der erste Schritt ist also, sich klar zu machen, wie ich überhaupt auf andere wirke. Dazu braucht man andere Personen, die einem dies spiegeln und die einem Antworten auf Fragen geben wie z.B.: „Kann man mir gut zuhören?“ oder „Merkt man mir an, dass ich mich für dieses spezielle Thema begeistere?“ Darum geht es auch in meinem Coaching, das ich für verschiedene Zielgruppen anbiete.
Sie engagieren sich bereits viele Jahre insbesondere für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung sowie Kinder in Entwicklungsländern. Was bedeutet dieses soziale Engagement für Sie persönlich?
Ich glaube, dass viele Menschen, und dazu zähle ich auch mich, besonders vom Universum beschenkt wurden. Ich habe keine Einschränkungen körperlicher oder geistiger Art. Ich kann tun und lassen, was ich will, und alles, was mit mir passiert, habe ich selbst zu verantworten. Es gibt aber so viele Menschen, die diese Möglichkeiten nicht haben. Die nicht so an allem teilhaben können wie ich, weil sie sich z.B. nicht so artikulieren oder nicht so bewegen können wie ich. Weil sie nicht solche Schulen besuchen konnten, wie ich es konnte. Mir geht es einfach viel besser als vielen anderen. Deshalb liegt es mir sehr am Herzen, etwas von dem abzugeben, was ich erfahren habe bzw. was mir geschenkt wurde.
Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht der soziale und gesellschaftliche Zusammenhalt in Krisenzeiten, wie wir sie im Moment erleben?
Extrem wichtig. In der Coronazeit hat man gesehen, wie man zusammenrücken kann. Ich hatte endlich mal wieder Zeit, mich mit Freunden, die ich schon ewig nicht mehr gesprochen habe, auszutauschen. Wir haben uns gegenseitig geholfen, Tiefpunkte zu überwinden und auch positive Dinge zu erkennen. Deshalb glaube ich auch, dass wir es als Gesellschaft nur gemeinsam schaffen, Krisen zu überwinden. Gerade zurzeit habe ich das Gefühl, dass der Zusammenhalt wichtiger denn je ist, denn viele Menschen werden durch Angst und Unsicherheit getrieben, die der gegenwärtigen Situation geschuldet sind. Wir können dem nur etwas entgegensetzen, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Dass wir das können, haben wir gezeigt, als wir die Flüchtlinge aus der Ukraine mit offenen Armen aufgenommen haben. Diese Hilfsbereitschaft muss zu einem Grundfundament in unserer Gesellschaft werden.
Sie haben vor Kurzem die Diakonie Michaelshoven besucht. Wie haben Sie diese wahrgenommen?
Als sehr familiär, sehr modern, freundlich und offen. Das trifft sowohl auf die Menschen zu, denen ich begegnet bin, aber auch auf das gesamte Quartier Michaelshoven, das sehr weitläufig ist und viel Platz bietet. Man kann sich direkt vorstellen, dort selbst auch zu wohnen. Auch das gut organisierte und strukturierte Zusammenleben und -wirken unterschiedlichster Menschen, mit und ohne Behinderung und psychischen Erkrankungen sowie unterschiedlichen Alters, hat mich sehr beeindruckt. Für mich ist das ein tolles Zukunftsmodell.
Und was hat Sie dazu bewogen, die Diakonie Michaelshoven künftig zu unterstützen? Und was wollen Sie mit diesem Engagement bewirken?
Ich möchte gerne dieses schöne Miteinander in der Diakonie Michaelshoven nach außen tragen und zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Diakonie Michaelshoven zu unterstützen und aus dieser Hilfe auch ganz viel für sich persönlich zu ziehen. Und natürlich möchte ich mich auch selbst im Rahmen meiner Möglichkeiten einbringen und bei wichtigen Projekten und Aktionen dabei sein.
Eine Frage am Schluss: Wie lautet Ihr persönliches Lebensmotto?
Der liebe Gott gebe mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, den Gleichmut, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und die Intelligenz, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Kleinert.