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Soziale Benachteiligung in Nachbarschaften: Internationaler Austausch in Detroit mit Kölner Beteiligung
Im September 2017 trafen sich Vertreter aus insgesamt sechs europäischen und amerikanischen Städten in Detroit, um gemeinsam über „Soziale Benachteiligung in Nachbarschaften/Stadtteilen aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit und/oder Einkommensverhältnissen und dem Stellenwert von bürgerschaftlichem Engagement“ zu diskutieren. Auch konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Grundlage der unterschiedlichen Herangehensweisen und Erfahrungen über mögliche Lösungswege und Optimierungen austauschen.
Kölner Delegation präsentierte eigene Erfahrungswerte
Die Kölner Delegation wurde durch Günter Schlanstedt, Sozialplaner der Stadt Köln, Jochen Schäfer, Sozialraumkoordinator für den Sozialraum Porz-Ost/Finkenberg, Gremberghoven und Eil, und Hubert Röser, langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter im Sozialraum, vertreten. Die weiteren europäischen Vertreter kamen aus der Region Brüssel und Turin. Aus den USA waren Teilnehmer aus Detroit, Memphis und New Orleans eingeladen. Das Treffen wurde von der Stiftung der German Marshall Fund Of The United States (GMF) initiiert und finanziert.
Günter Schlanstedt stellte bei seiner Präsentation unter anderem die besondere Schwerpunktsetzung und das auch finanzielle Engagement der Stadt Köln in den 11 Sozialräumen sowie die Bemühungen der Stadt, Menschen verschiedener Herkunft an Planungsprozessen zu beteiligen, vor. Unser Sozialraumkoordinator Jochen Schäfer stellte erfolgreiche Projekte vor, die das Miteinander in den Stadtteilen gestärkt und das Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger an der positiven Entwicklung in ihrer Nachbarschaft vorangetrieben haben. Der langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter Hubert Röser unterstützt vor allem die Projekte, bei denen benachteiligte Kinder und Jugendliche gestärkt und gefördert werden.
Reger Austausch und vielfältige Denkanstöße
Mit vielen Eindrücken und einem effektiven Austausch kam die Kölner Delegation zurück. Für Günter Schlanstedt war die Vorgehensweise in den USA vorbildlich. „Die Amerikaner kombinieren klassische Bürgerinformationsveranstaltungen mit Begehungen der Quartiere durch Verwaltungsmitarbeiter/-innen, bei denen die Bürger/-innen aktiv angesprochen und nach ihren Ideen für die Gestaltung ihrer Umgebung gefragt werden. Positive Veränderungen, insbesondere in benachteiligten Nachbarschaften, können durch die Beteiligung der Betroffenen erreicht werden. Das wollen wir in Porz-Finkenberg ausprobieren.“
Der Sozialraumkoordinator Jochen Schäfer sieht Unterschiede in den Voraussetzungen der vertretenen Städte. „Im Vergleich zu den anderen Städten haben wir zu wenig Wohnraum und einen starken Zuzug von Menschen, während die anderen Städte mit Leerstand und Abwanderung zu kämpfen haben. Dafür sind wir mit dem Konzept der Sozialraumkoordination einzigartig, welches durch die Stadt Köln finanziert wird. Durch die enge Vernetzung aller relevanten Beteiligten vor Ort haben wir kurze Entscheidungswege und können Projekte schnell umsetzen.“
Spannende Eindrücke mit zurück nach Köln genommen
Auch der ehrenamtliche Mitarbeiter Hubert Röser kam mit vielen Eindrücken zurück. „Fasziniert hat mich, dass es in den USA einfacher ist, Ideen und Projekte umzusetzen, da es viel weniger Auflagen durch Behörden gibt. Dafür muss die Finanzierung der Projekte zum Großteil über Sponsoren oder Stiftungen abgedeckt werden“, fasst Hubert Röser zusammen. „Am meisten hat mich das frühe und dauerhafte Einbeziehen der Menschen vor Ort, bei baulichen Veränderungen oder Neugestaltung von Plätzen und Orten in den USA beeindruckt.Das ist ein Unterschied zu den Planungen und Entscheidungen, die in Köln getroffen werden.“
Ein erneutes Treffen der Vertreter wird in diesem Jahr noch in der Region Brüssel stattfinden. Dann sollen die Ergebnisse des Detroiter Forums vertieft werden.
Mehr Infos zur Sozialraumkoordination in Köln finden Sie hier:
http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/soziales/lebenswerte-veedel