Stellungnahme


Stellungnahme

In den letzten Tagen haben wir viele Kommentare und E-Mails zu unserer Stellenanzeige für die Inobhutnahmegruppe in Köln-Immendorf erhalten. Es handelt sich hierbei um ein Angebot für Kinder, bei denen entweder eine akute Kindeswohlgefährdung vorliegt oder die bereits in einer Jugendhilfeeinrichtung leben und bei denen zusätzlich noch der Verdacht auf eine Infizierung mit dem Corona-Virus besteht.

Diese Kinder sind nur vorübergehend durch das Jugendamt, auf gesetzlicher Grundlage, in der Gruppe untergebracht, bis geklärt ist, ob eine Infizierung vorliegt, damit sie im Falle einer Infektion Kinder und Jugendliche in anderen Einrichtungen/Wohngruppen nicht anstecken. Wir haben dieses spezielle Angebot auf Wunsch des Jugendamts auch deshalb geschaffen, weil gefährdete Kinder und Jugendliche während der vergangenen Monate aufgrund der Corona-Pandemie oft keine adäquaten Hilfen erhalten haben.

Wir haben in den vergangenen Tagen zu dieser Thematik sachliche Nachfragen erhalten, aber leider auch zahlreiche Droh- und Hassmails bis hin zu Morddrohungen, die uns sehr bestürzt haben. Uns ist bewusst, dass das Thema Inobhutnahme in der vergangenen Woche in einigen Medien intensiv diskutiert wurde. Wir möchten klarstellen: In unserem Angebot geht es nicht darum, Kinder und Jugendliche aus einem intakten Elternhaus zu nehmen, sondern denjenigen zu helfen, die entweder durch ihr häusliches Umfeld akut gefährdet sind oder bereits in einer Jugendhilfeeinrichtung leben und ggf. dazu noch infiziert sind.