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Eine Führung durch das Markushaus nach seiner Renovierung

Zu einer Führung durch das vor kurzem renovierte Markus-Haus hatte die Stiftung der Diakonie Michaelshoven ihre Unterstützerinnen und Unterstützer eingeladen. „Dies soll der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe sein, mit der wir der Öffentlichkeit unsere Einrichtungen präsentieren möchten und zeigen wollen, wofür unsere Spendengelder aufgewendet werden“, so Nicole Westig vom Spenderservice in ihrer Begrüßung.
Und mit großem Interesse verfolgten die Besucher, unter ihnen auch ehemalige Mitarbeiter des Markushauses sowie Nachbarn aus Rodenkirchen, den Werdegang des traditionsreichen Michaelshovener Gebäudes. Aktuell sind dort eine 5-Tage-Gruppe für Kinder und Jugendliche, die Begleitete Elternschaft und der Arbeitsbereich für Menschen mit Behinderung untergebracht.
Betreuung von Kindern in der 5-Tage-Gruppe
Was sich hinter diesen Begriffen genau verbirgt, das erfuhren die Teilnehmer direkt von den jeweils Verantwortlichen, die Ehrenamtskoordinator Carlos Stemmerich fachkundig interviewte. Günter Potthast, Bereichsleiter der Kinder- und Familienhilfen, warf zunächst einen Blick auf die wechselvolle Geschichte des Markus-Hauses und erklärte, die größte Herausforderung bei der Renovierung sei es gewesen, die Auflagen des Denkmalschutzes einerseits und der Barrierefreiheit andererseits zu erfüllen. „Herausgekommen ist ein völlig neues Raumkonzept, das von außen nicht erkennbar ist“, unterstrich Potthast, bevor er das neue Konzept der 5-Tage-Gruppe erläuterte. Neun Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren werden hier an den Werktagen in enger Abstimmung mit ihren Eltern betreut. „Wir geben den Kindern in erster Linie Tagesstruktur. Zwei Sozialpädagogen stehen in lebendigem und kontinuierlichem Kontakt zu den Eltern. Dabei verfolgen wir das Ziel, dass die Kinder möglichst nach zwei Jahren wieder in ihren Ursprungsfamilien leben können“, so Potthast und unterstrich die hundertprozentige Auslastung der Gruppe aktuell.
Begleitete Elternschaft
„Bei uns ticken die Uhren einfach etwas langsamer, denn alle unsere Betreuten haben unterschiedlichen Unterstützungsbedarf“, erklärte anschließend Jutta Becker, Teamleiterin der Begleiteten Elternschaft ihr Projekt. Acht Mütter und Väter mit Lernschwierigkeiten leben gemeinsam mit ihren bis zu drei Jahre alten Kleinkindern im Markushaus. Am liebsten sei es ihr, so Becker auf Nachfrage eines Besuchers, wenn die Mütter schon vor der Entbindung zur gemeinsamen Vorbereitung zu ihnen kämen. „Gäbe es unsere Einrichtung nicht, dann müssten diese Kinder wohl getrennt von ihren Eltern aufwachsen. Denn häufig sind auch die Großeltern mit dieser Situation überfordert“, so Becker. Auf Nachfrage eines Besuchers erklärte sie dies, bevor die Besucher die Gelegenheit hatten, mit Erlaubnis einer Mutter einen Blick in ihr Appartement werfen zu können.
Arbeitsbereich für Menschen mit Behinderung
Anschließend ging es ins Souterrain, wo der pädagogische Mitarbeiter Oliver Dinspel den Arbeitsbereich für Menschen mit Behinderung fachkundig darlegte. „Hier arbeiten Menschen, die in geschützten Werkstätten nicht unterkommen oder besonderen Unterstützungsbedarf haben“, so Dinspel. „Hier im Markushaus können sie es ruhig angehen lassen, denn wir unterstehen keinem Produktionsdruck.“ In ihrer eigenen Geschwindigkeit und je nach Konzentrationsvermögen fertigen die Menschen hier Postkarten an, ziehen Kerzen aus Bienenwachs, stellen Marmelade aus den Früchten von Michaelshoven her oder verschönern Stühle auf kunstvolle Weise mit bunten Papierschnipseln. „Wir wollen jeden Menschen in Arbeit bringen und sorgen für einen Arbeitsplatz, an dem man den Tag gut gelaunt überstehen kann“, so Dinspels Credo.
Einblick in die Erzengel-Michael-Kirche
Aber keine Führung in Michaelshoven ohne das Herzstück unserer Diakonie, der Erzengel-Michael-Kirche, in die Carlos Stemmerich die Besucher zum Abschluss führte. Er erklärte die Entstehung der Kirche und die einmaligen Taizé-Fenster, bevor sich alle im Kreuzgang mit einem kleinen Imbiss stärken konnten.
Die Renovierung des Markus-Hauses konnte nur gelingen dank großzügiger Spenden von Einzelpersonen und Fördermitteln der Aktion Mensch, der Kämpgen-Stiftung und der Glücksspirale. All diesen Zuwendern sagt die Diakonie Michaelshoven ein herzliches Dankeschön!