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25 Jahre "Der Wendepunkt" in Köln-Mülheim

Was vor 25 Jahren mit einer Mitarbeiterin in einem kleinen Büro in Köln-Kalk begann, ist heute eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt im Rechtsrheinischen: „Der Wendepunkt“, das Frauenberatungs- und Gewaltschutzzentrum der Diakonie Michaelshoven, feiert sein 25-jähriges Bestehen.
„Wir sind sehr glücklich über unser engagiertes Team, das heute verlässlich alle Betroffenen von häuslicher Gewalt – im Schwerpunkt Frauen* und ihre Kinder – berät und in belastenden Lebenslagen unterstützt und begleitet“, sagt Marina Walch, die erste Mitarbeiterin der Einrichtung und heutige Koordinatorin für Gewaltschutz und Geflüchtetenhilfe.
Zum Jubiläum kamen zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und sozialen Einrichtungen, darunter Claudia Greven-Thürmer, Bezirksbürgermeisterin von Köln-Kalk, sowie Julia Pedersen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln.
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln Julia Pedersen würdigte die Arbeit des Wendepunktes:„Das ist ein Jubiläum, auf das Sie mit großem Stolz blicken können. Seit einem Vierteljahrhundert steht der Wendepunkt für engagierte, verlässliche und kompetente Unterstützung. Sie leisten hier jeden Tag einen unschätzbaren Beitrag für den Schutz, die Stärkung und Selbstbestimmung von Frauen, Kindern und Jugendlichen.“
Susanne Hahmann, Geschäftsführerin Soziale Hilfen der Diakonie Michaelshoven, betonte die Entwicklung der Einrichtung: „Vom Hinterhof in Kalk und einer Person zu einem Team aus 13 Mitarbeiterinnen, das heute in vier Sprachen berät. Aus einer einzelnen Frauenberatung ist ein Gewaltschutzzentrum mit vielen Bausteinen geworden, von proaktiver Beratung über Kinderintervention bis hin zu Projekten wie ‚Edelgard‘.“
Doch neben der Freude über das Erreichte wurde auch Kritik laut. Marina Walch sprach offen über die Herausforderungen: „Die Finanzierung der Beratungsstelle ist eine schwierige Geschichte. Wir mussten in den letzten Jahren Stunden abbauen. Das widerspiegelt überhaupt nicht den Bedarf. Das macht mir große Sorgen.“
Trotzdem blickt das Team mit Stolz auf zahlreiche Projekte zurück, die durch Spenden und Eigenmittel ermöglicht wurden. Dazu zählen die seit 13 Jahren bestehende Kinder- und Jugendberatung nach miterlebter häuslicher Gewalt der Eltern, die durch „Wir helfen“ vom Kölner Stadt-Anzeiger und RTL unterstützt wird.
Susanne Hahmann machte deutlich: „Wir leben in Zeiten von Polarisierung und Antifeminismus. Aber das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Ganz im Gegenteil: Wir müssen aktiv werden, uns zusammenschließen und für feministische Positionen und ein buntes Leben einstehen.“
Das Jubiläumsprogramm bot neben Grußworten auch Musik von „bubs“, Themenführungen und Raum für Austausch.
Ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung kommt auch durch die Spendenkampagne „Du bist wertvoll“, der Stiftung der Diakonie MIchaelshoven, die u.a. gezielt die Arbeit von „Der Wendepunkt“ unterstützt und damit hilft, Beratung und Schutz für Betroffene weiterhin zu gewährleisten.