Neues Wohn- und Betreuungsangebot für Menschen mit Autismus-Spektrums-Störungen

Mitarbeiter der Diakonie Michaelshoven

Die Mitarbeiter der Diakonie Michaelshoven Patrick Selbach, Christoph Lambrecht, Udo Schmidt und Susanne Hahmann in einem der renovierten Zimmer der neuen Wohngruppe.

Anfang Mai eröffnet im Haus Segenborn eine neue Wohngruppe für sieben junge Männer mit der Diagnose „Autismus-Spektrums-Störung“ (ASS), die beim Übergang in ihr Berufsleben fachliche Begleitung und Unterstützung von einem Betreuerteam erhalten. Es ist das erste Angebot der Diakonie Michaelshoven für diese Zielgruppe im Oberbergischen Kreis.

Haus Segenborn in Waldbröl bietet seit 90 Jahren Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, eine Unterkunft und Perspektiven für einen Neuanfang. Die Hilfen sind seit dem Pilotprojekt „Aufbau eines integrierten Gesamthilfesystems der Wohnungsnotfallhilfe im Oberberg“ (2012-2015) in Regionalteams organisiert. Sie bieten an den Standorten Waldbröl, Gummersbach und Wipperfürth ein umfassendes Hilfesystem. Durch die Umstrukturierung des Hilfesystems, entstand in Haus Segenborn freier Wohnrraum.

Freien Wohnraum in Haus Segenborn genutzt
Die Kinder- und Familienhilfen Michaelshoven der Diakonie Michaelshoven zeigten Interesse an dem leerstehenden Haus, um hier ein neues Angebot für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zu schaffen. „Wir haben viele Gespräche geführt, um zu gewährleisten, dass die neue Zielgruppe zum Haus Segenborn passt und hier die Menschen optimal versorgt werden“, sagt Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin der Wohnhilfen Oberberg.

Im Anschluss wurde das Angebot mit dem damaligen Sozialdezernenten Dr. Jorg Nürmberger, Vertretern des Gesundheitsamtes, der Schulverwaltung und des Kreisjugendamtes diskutiert. „Diese meldeten zurück, dass ein solches Angebot im Oberbergischen Kreis begrüßt wird“, fasst Hahmann die Gespräche zusammen.

Einzug im Mai
Nach einem bedarfsgerechten Umbau des leerstehenden Hauses ziehen im Mai sieben junge männliche Erwachsene im Alter von 18 bis 27 Jahren ein. Sie alle haben nach ihrem Schulabschluss oder nach ihrer Ausbildung die Möglichkeit, hier einen begleiteten Übergang in das Berufsleben zu gestalten und ein – soweit wie möglich – eigenständiges Leben zu führen. Die fachliche Leitung für diese Wohngruppe  übernimmt Patric Selbach. Er ist Bereichsleiter in der Kinder- und Familienhilfe und zuständig für die Wohngruppen mit dem Schwerpunkt Autismus-Spektrum-Störung. „Wir freuen und auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den Wohnhilfen“, sagt Bereichsleiter Patric Selbach.

Orientierung am „TEACCH – Ansatz“
Konzeptionell ist die Arbeit in der neuen Wohngruppe am sogenannten  „TEACCH – Ansatz“ orientiert. Dieser in den USA entwickelte Ansatz beinhaltet unter anderem das Vorhalten von Strukturierungs- und Visualisierungshilfen, mit dem Ziel ein Höchstmaß an Sicherheit und Selbstständigkeit zu gewährleisten. Diese Maßnahmen müssen auf den jeweiligen Bewohner abgestimmt sein., “Wenn man eine Person mit Autismus kennt, dann kennt man eine Person mit Autismus“, sagt Selbach. Insgesamt fünf Mitarbeiter/-innen werden ab Mai die zukünftigen Bewohner begleiten und unterstützen.

Der Bereich Kinder- und Familienhilfen der Diakonie Michaelshoven:
Das neue Angebot ist ein Projekt des Bereichs Kinder- und Familienhilfen Michaelshoven gGmbH . Seit über 60 Jahren ist sie kompetenter Ansprechpartner der Jugendämter in der Region Köln und Umgebung. Die Angebote reichen von der Betreuung in Kindertagesstätten über Hilfen zur Erziehung zu Hause in der Familie bis hin zu Wohngruppen für Kinder und Jugendliche. Sie beschäftigt rund 600 Mitarbeiter in den Regionen Köln, im Rheinisch-Bergischen Kreis, im Rhein-Erft-Kreis und im Oberbergischen Kreis.  Für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen wurden besondere Wohn- und Förderangebote entwickelt und umgesetzt.

Bei Rückfragen wenden Sie sich an Patric Selbach unter der Telefonnummer 02205-922715.