Jobcenter und Berufsförderungswerk verlängern Kooperationsvertrag

Die Geschäftsführer des Jobcenter Köln und des Berufsförderungswerk Köln

Bild (v.l.): Heinz-Konrad Rüffer, Jobcenter Köln, und Frank Gottwald, BFW Köln, unterzeichnen den Kooperationsvertrag.

Für die erfolgreiche Inklusion gesundheitlich beeinträchtigter Menschen ins Arbeitsleben sorgt seit 2013 eine Kooperation zwischen dem Jobcenter Köln und dem Berufsförderungswerk Köln (BFW). Im Rahmen des Projektes absolvieren BFW-Umschüler aus dem kaufmännischen Bereich Praktika im Jobcenter. Bei entsprechender Eignung werden die Praktikanten vom Jobcenter in ein reguläres Arbeitsverhältnis übernommen. Der Erfolg der Zusammenarbeit führt nun zu einer Verlängerung des Kooperationsvertrags.

Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen haben es oft schwer, eine passende Arbeitsstelle zu finden. Heinz-Konrad Rüffer, Mitglied der Geschäftsführung des Jobcenters Köln und Frank Gottwald, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks Köln (BFW) kennen das Dilemma. Daher haben sie gemeinsam die Kooperation ins Leben gerufen. „Das Jobcenter Köln hat eine gesellschaftliche und soziale Verpflichtung. Deshalb sind wir auf unseren langjährigen Geschäftspartner Frank Gottwald zugegangen. Das BFW hat den direkten Kontakt zu Reha-Teilnehmer/-innen, und wir suchen regelmäßig neue Mitarbeiter/-innen. Daraus wollten wir gemeinsam etwas machen“, so Rüffer. Entstanden ist eine überaus erfolgreiche Zusammenarbeit.

Gegenseitiges Kennenlernen durch Praktika
Inzwischen bietet das Jobcenter Köln Umschülern in den von der IHK zertifizierten Berufen „Bürokauffrau-/mann“ bzw. dem „Kauffrau-/mann für Büromanagement“ Praktika an. So können sich Teilnehmer und Mitarbeiter in der beruflichen Praxis kennenlernen und herausfinden, ob eine dauerhafte Zusammenarbeit funktioniert. „Die Umschüler gewinnen durch den Praxistest an Selbstbewusstsein“ weiß Gottwald. Die Führungskräfte im Jobcenter stellen während des Praktikums die Eignung für den konkreten Job fest, die Einstellung erfolgt dann ohne kompliziertes Bewerbungsverfahren.

Auch für das Jobcenter ist die Möglichkeit des Kennenlernens attraktiv: „Wir sehen, wer fachlich und menschlich in unser Team passt und lernen so geeignete Bewerber/-innen kennen“ berichtet Iris Neumüller aus der Personalstelle des Jobcenters. Frau Husemann aus dem Vermittlungsteam des BFW Köln ergänzt: „Wir kennen die Anforderungen an die Tätigkeiten im Jobcenter sehr gut und können Umschüler/-innen gezielt ansprechen. Der Kontakt zu Kunden setzt zum Beispiel Belastbarkeit und Stärken in der Kommunikation voraus.“

Vorbild für andere Arbeitgeber in der Region sein
Neun von dreizehn „Jobcenter-Azubis“ haben nach ihrer Abschlussprüfung bereits ihren Zweijahresvertrag beim Jobcenter Köln unterschrieben. Insgesamt wurden bislang 57 Praktika ermöglicht. Sechs Azubis im neuen Beruf „Kaufmann für Büromanagement“ absolvieren seit dem 17. Mai 2016 ihr Praktikum im Jobcenter. „Unser Haus hat im Rahmen der Kooperation schon 44 Mitarbeitende gewonnen“ ergänzt Rüffer. Mit diesem Modell wollen das BFW Köln und das Jobcenter Köln Vorbild für andere Arbeitgeber in der Region sein.