Wir bauen ein Hochbeet


Die Bewohner*innen der AWG Forsbach, einer autismusspezifische, koedukative Wohngruppe in der Altersspanne von 14-18 Jahren der Kinder- und Jugendhilfe Michaelshoven gGmbH , bauen gemeinsam mit der Anerkennungsjahrpraktikantin ein Hochbeet!

Die Idee entstand im Rahmen der schulischen Ausbildung zur Erzieherin– ein Projekt mit den Jugendlichen auf die Beine zu stellen, das Interesse weckt, das Gruppengefüge stärkt und vor allem Spaß macht! Dabei stehen die Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse der Jugendlichen im Vordergrund. Sie erhalten die Möglichkeit, zu partizipieren und sich als selbstwirksam zu erleben.

Die anhaltende Corona-Pandemie sollte da kein Hindernis sein. Sehr viele Hindernisse und Einschränkungen mussten in der Zeit von Corona bewältigen. Neben der alltäglichen Herausforderung, eine feste Struktur vom Tag aufrechtzuerhalten, fällt es Menschen aus dem Autismus Spektrum in der Pandemie u. a. besonders schwer, sich neu orientieren zu müssen. Das starke Bedürfnis nach Struktur, Vorhersehbarkeit und gewohnten Abläufen wurde versucht bestmöglich nachzukommen.

Umso mehr war es ein positives Erlebnis, eine solche Gemeinschaftsaktion zusammen mit den Bewohner*innen durchführen zu können. Zu Beginn der Projektreihe wurde mit den Jugendlichen überleget, welche gemeinsame Aktion umgesetzt werden möchte.  Schnell entstand die Idee, den Garten verschönern zu wollen. Von Blumen pflanzen bis hin zu einer „Lounge- Ecke“ bauen entwickelte sich schließlich der Plan, ein Hochbeet zu gestalten, um gemeinsam etwas „wachsen“ zu lassen. Darauf folgte eine gemeinsame Recherche, welche Konstruktionen von Hochbeeten die Jugendlichen ansprechen und auch umsetzbar sind.

Mit Hilfe von verschiedenen Visualisierungen wie Videos, Bilder und Musterstücke gelang es den Jugendlichen, sich für eine Baumethode zu entscheiden, sowie für unterschiedliche Materialien. Gemeinsam wurden die Einkäufe für den Baumarkt geplant und durchgeführt. Die Jugendlichen zeigten dort „vollen Einsatz" und unterstützen sich dabei gegenseitig. Fortgehend zeigten sich die Jugendlichen vermehrt flexibel, was beispielsweise die Termine für den Aufbau betrafen und zeigten sich auch in der Lage, spontan am Projekt zu arbeiten – selbst bei „Wind und Wetter“. Für Menschen aus dem Autismus Spektrum stellt es mitunter ja eine Herausforderung dar, sich spontan auf neue Situationen oder Aktivitäten einzulassen. Umso mehr ist die entstandene Zusammenarbeit und Hilfsbereitschaft unter den einzelnen Jugendlichen sowie über die erweitere Spontanität - und Flexibilität als positive Entwicklung hervorzuheben und spricht für das Projekt und dessen Gestaltung. 

Das nachhaltige Projekt „Wir bauen ein Hochbeet“ steht für das Wachstum, Erfolg und Teamwork der Bewohner*innen der AWG Forsbach und wird in Zukunft weiterhin für kommende Projekte eine Grundlage seien können – Kräuter/Gemüse pflanzen, ernten und verarbeiten.

Gerne möchten wir in diesem Zusammenhang der Stiftung der Diakonie Michaelshoven danken, ohne deren finanziellen Unterstützung, die Durchführung des Projektes nicht möglich gewesen wäre.

Laura Jansen/Victoria Glees/Jennifer Schulze