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Digitale Teilhabe für wohnungslose Menschen im Oberbergischen Kreis
Die digitalisierte Kommunikation bringt viele Chancen mit sich, das hat auch die Pandemie gezeigt. Wir sind vernetzt, können uns auf kurzem Wege austauschen und auch unterstützen. Menschen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind, haben oft nicht die digitale Ausstattung und sind dementsprechend nicht online unterwegs. Das Digitalisierungsprojekt der Wohnhilfen Oberberg (Diakonie Michaelshoven) möchte Rahmenbedingungen für einen Zugang zur digitalen Welt für von Wohnungslosigkeit bedrohte und betroffene Menschen schaffen.
Um so schnell wie möglich den betroffenen Menschen eine digitale Teilhabe zu schaffen, haben die Wohnhilfen Oberberg im November 2020 ihr Digitalisierungsprojekt gestartet. Es beinhaltete nicht nur einen öffentlichen Aufruf um die notwendigen Endgeräte wie internetfähige Smartphones oder Tablets zu erhalten, sondern ermöglichte auch, die notwendigen Strukturen aufzubauen, damit wohnungslose Menschen so schnell wie möglich auch digital kommunizieren können. „Wir haben zu Beginn der Pandemie festgestellt, wie rasant sich die Kommunikation in die digitale Welt verschoben hat. Da wurde uns klar, wie wichtig dieses Digitalisierungsprojekt sein wird, um Menschen auf der Straße nicht sozial auszugrenzen aufgrund fehlender Ausstattung“, sagt Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin der Wohnhilfen Oberberg.
Über die Stiftung der Diakonie Michaelshoven wurde ein Förderantrag bei der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gestellt, die eine fünfstellige Summe für das geplante Projekt bewilligte. „Es ging dabei um mehr, als ein internetfähiges Smartphone an einen bedürftigen Menschen zu verteilen. Entsprechende Geräte haben wir dank eines Aufrufs gemeinsam mit unserem Förderverein Segenborn von der Bevölkerung gespendet bekommen haben“, sagt Susanne Hahmann. Es ging konkret um den Aufbau einer Infrastruktur, die die Bereitstellung von kostenlosen W-Lan Hotspots gewährleistete, die Vermittlung von Wissen für die eigenen Mitarbeitenden wie auch für die Hilfesuchenden. Die gespendeten Endgeräte mussten aufgearbeitet werden, mit notwendigen Programmen ausgestattet sein. „Außerdem haben wir eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des ganzen Digitalprojekts installiert, damit diese Erfahrungen dem Hilfesystem über unsere Grenzen hinweg auch zugänglich gemacht werden“, sagt Susanne Hahmann.
Zudem sollen alle Angebote der Wohnhilfen Oberberg in Wipperfürth, Gummersbach und Waldbröl mit einem tragfähigen W-Lan ausgestattet werden um die notwendigen Daten bereit zu stellen. Dass es sich hierbei um ein ambitioniertes Projekt handelt zeigt sich besonders in Haus Segenborn in Waldbröl, eine stationäre Einrichtung für Männer und Frauen in Wohnungsnot. Um hier ein flächendeckendes Angebot aufzubauen, muss die Einrichtung mit 31 Routern ausgestattet werden. Gemeinsam mit den Gemeindewerken Nümbrecht und der aktiven Unterstützung von Bürgermeisterin Larissa Weber und Bürgermeister Hilko Redenius konnte der Anschluss an ein Glasfaserkabel und eine 500 Meter Freileitung über das Gelände der Einrichtung realisiert werden. „Unser Ziel ist es allen Hilfesuchenden in den Fachberatungsstellen, den Wohneinheiten und in Haus Segenborn freien Zugang zu einem guten Netz bereitzustellen, dafür investiert auch die Diakonie Michaelshoven“, sagt Udo Schmidt.
Digitale Teilhabe ist Existenzsicherung