Von einem spontanen Entschluss zu einer lebensverändernden Entscheidung – so lässt sich die Reise von Christian aus Wesseling treffend beschreiben. Der 17-Jährige begann sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Senioreneinrichtung Albert-Schweitzer-Haus der Diakonie Michaelshoven. Was als Zufall begann, entwickelte sich schnell zu einer tiefen Verbindung mit den Bewohnern und einem großen Interesse an der Pflegebranche. Heute steht Christian kurz vor einem neuen Kapitel: dem Start seiner Pflegeausbildung. Im Interview erzählt er mehr über seinen Werdegang, seine Erfahrungen im Altenheim und seine Visionen für die Zukunft.

Erzähl doch mal, wer bist du und was machst du hier gerade?

Hallo, ich bin Christian, 17 Jahre alt und komme aus Wesseling. Ich mache hier ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Diakonie Michaelshoven, in der Senioreneinrichtung Albert-Schweitzer-Haus.

Wie ist es dazu gekommen, dass du dich für ein FSJ entschieden hast und hier gelandet bist?

Das war eher Zufall. Ich hatte mich bei vielen Stellen für ein FSJ beworben, und Herr Heller, der Einrichtungsleiter dieses Hauses, hat mich als erstes angeschrieben und zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Da war sofort klar, dass ich hierherkomme.

Wie war denn dein erster Eindruck hier in der Senioreneinrichtung?

Am Anfang war es schon etwas ungewohnt, es ist auch für mich eine ganz neue Erfahrung hier, aber ich habe mich hier recht schnell eingelebt.

Was genau machst du hier in deinem FSJ?

Ich helfe in verschiedenen Bereichen wie Hauswirtschaft, Pflege und Sozialdienst. Ich schaue mir alles an und helfe den Mitarbeitern, die mir auch etwas beibringen.  

Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders?

Ganz klar die Bewohner und die Mitarbeiter. Die Bewohner sind sehr lieb und humorvoll, und man bekommt viel von ihnen zurück. Die Mitarbeiter sind auch super nett und es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten.

Wie sieht für dich ein typischer Tag im Altenheim aus?

Ich komme um 9:00 Uhr an und schaue in den Tagesplan, um zu sehen, welche Angebote es gibt. Dann schaue ich, wo ich helfen kann, sei es in der Pflege, im Sozialdienst oder sonst wo im Haus. Wenn zum Beispiel jemand in der Pflege ist, dann gehe ich mit, helfe mit oder lasse mir erklären was dort genau gemacht wird.

Gibt es bestimmte Aufgaben, die du besonders gerne machst?

Ich spiele gerne mit den Bewohnern Spiele, wie „Mensch Ärgere Dich Nicht“. Wir benutzen hier auch Beleef TV, das ist so ein großes Tablet für verschiedene Spiele und Filme.

Und gibt es auch Dinge, die dir weniger gut gefallen?

Da fällt mir eigentlich nichts ein.

Was würdest du anderen Jugendlichen sagen, die sich für diesen Bereich interessieren?

Viele haben diese Berufe oder auch das FSJ nicht auf dem Schirm. Für mich war es auch überraschend, ich dachte auch, dass es langweilig wird. Aber es macht sehr viel Spaß und man kann den Menschen hier auch etwas zurückzugeben und sie unterstützen. Ich würde auf jeden Fall dazu ermutigen, ein FSJ zu machen oder sogar direkt eine Ausbildung hier anzufangen. Es ist eine tolle Erfahrung und man lernt viel fürs Leben.

Hast du persönlich schon gemerkt, dass du durch dein FSJ hier gewachsen bist?

Ja, auf jeden Fall. Man lernt hier nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr viel dazu.

Gab es für dich auch berührende Momente hier im Altenheim?

Ja, als ein Bewohner gestorben ist und die ganze Familie gekommen ist, das war sehr bewegend.

Denkst du durch diese Arbeit auch über das Älterwerden nach?

Ja, auf jeden Fall. Es regt schon zum Nachdenken darüber an, wie man selber im Alter sein möchte.

Du hattest heute ein Vorstellungsgespräch in der Pflegeschule Michaelshoven und wirst eine Ausbildung in diesem Jahr beginnen.

Im Moment arbeite ich gerne in der Pflege, weil mich die Pflege sehr interessiert. Deshalb beginne ich am 1. Juni meine Ausbildung zum Pflegefachassistenten

Was erwartet dich in der Ausbildung?

In der einjährigen Ausbildung erwarten mich viele Praktikumstage, zum Beispiel im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege, aber auch im Altenheim. Und natürlich der theoretische Block in der Pflegeschule.

Welche beruflichen Perspektiven hast du?

Als Pflegefachassistent kann ich eine weitere Ausbildung zur Pflegefachkraft machen. Da hat man noch weitere Aufstiegsmöglichkeiten.

Vielen Dank, Christian. Wir wünschen dir viel Erfolg für deine Ausbildung!