Faire Preise, faire Arbeitsplätze – fairstore
Ob Vintage oder Retro. Second Hand Ware ist schon länger im Trend, denn diese schont nicht nur den Geldbeutel sondern auch die Umweltressourcen. Viele verschiedene Gebrauchtwarenläden existieren in Köln, die von einfacher Kleidung und Möbeln bis hin zu exklusiven Luxusmarken eine große Bandbreite anbieten. Die Kaufhäuser fairstore in Köln bieten jedoch nicht nur faire Preise, sondern auch faire Arbeitsplätze, denn an den vier Kölner Standorten wurden Mitarbeiter eingestellt, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance gehabt hätten.
Vom Kunden zum Mitarbeiter
Einer von ihnen ist Holger Weiland, der vom Kunden zum Mitarbeiter wurde. Der alleinerziehende Vater bekam 2013 von seiner zuständigen Familienhelferin den Tipp, dass er preisgünstige Kinderkleidung im fairstore kaufen kann. „Ich bin dann in den fairstore nach Kalk gefahren, weil ich meinem Sohn eine Winterjacke kaufen wollte. Mit der beantragten faircard habe ich noch mal 30% Rabatt erhalten“, sagt der 51-Jährige, „Und dann habe ich einfach mal an der Kasse nachgefragt, ob ein neuer Mitarbeiter gesucht wird.“
Teamgeist, sehr gute Ware und ein super Chef
Dann ging es schnell, denn eine der Leiterinnen nahm sich direkt Zeit, um Holger Weiland das Konzept des Integrationsbetriebs zu erklären. Schnell beschloss man gemeinsam, dass ein Praktikum sinnvoll sei, um herauszufinden, ob eine Zusammenarbeit auch funktionieren würde. Das Jobcenter unterstützte Weiland bei seinem Vorhaben. Denn mit seiner Schwerbehinderung und als alleinerziehender Vater war die Vermittlung auf dem ersten Arbeitsmarkt eine große Herausforderung.
Ich bin sehr glücklich über meinen Job, den ich seit 2013 habe. Auf dem freien Arbeitsmarkt hätte ich keine Chance gehabt."
Holger Weiland
Das Praktikum verlief positiv und Holger Weiland wurde als Teilzeitkraft eingestellt. Er betreut Kunden, steht an der Kasse, führt die Bestellungen für das Kaufhaus durch und kümmert sich um den Wareneingang. „Hier herrscht ein guter Teamgeist. Und wir haben einen super Chef, der sehr verständnisvoll ist, wenn ich hin und wieder mal wegen meines Sohnes früher gehen oder meine Arbeitszeit anders einteilen muss“, sagt Weiland. Er weiß, dass solch ein flexibler Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft nicht zu finden ist.
Lacoste, Hugo Boss und Armani für erschwingliche Preise
Früher hat Holger Weiland nur Markenkleidung eingekauft. Aber das geht schon lange nicht mehr, vor allem weil ihm als alleinerziehender Vater nicht mehr so viel am Ende des Monats zur Verfügung steht. „Ich kaufe so gut wie alles an Kleidung und Haushaltswaren hier im fairstore ein. Woanders geht es nicht mehr. Aber die Ware hier ist in einem sehr guten Zustand. Alles, was nicht mehr tragbar ist, wird aussortiert“, erklärt er. Doch auf Marken muss er auch hier nicht verzichten, denn immer wieder finden sich bei den Spenden auch Labels wie Lacoste, Hugo Boss oder auch Armani, die im fairstore für wenig Geld verkauft werden. Er wundert sich oft, was Spender manchmal vorbeibringen. „Teilweise ist die Ware sogar noch verpackt und zeigt keine Beschädigungen oder Mängel“, sagt er.
Ich kaufe so gut wie alles an Kleidung und Haushaltswaren hier im fairstore ein. Woanders geht es nicht mehr.
Holger Weiland
Holger Weiland ist sehr glücklich über seinen Job, den er seit 2013 hat. „Auf dem freien Arbeitsmarkt hätte ich keine Chance gehabt“, sagt er. Es bräuchte dringend mehr solcher Arbeitsplätze, die sich an die Lebenswelten der Menschen anpasst.
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.
0 Kommentare