Mit einem Dualen Studium den Traumjob gefunden
Eva H. ist die erste Mitarbeiterin, die ihr Duales Studium der Sozialpädagogik bei der Diakonie Michaelshoven erfolgreich abgeschlossen hat und im Anschluss ihren Traumjob im Dietrich-Bonhoeffer-Haus (DBH), einem Internat für Schüler:innen mit einer Körperbehinderung, gefunden hat. Für die 22-Jährige war das Hochschulstudium mit fest integrierten Praxiseinsätzen im Unternehmen genau das Richtige. „So habe ich nicht nur theoretisch gelernt, sondern konnte alles direkt in die Praxis umsetzen“, sagt Eva H. und beschreibt die Praxisphase als ein Kennenlernen unterschiedlicher Bereiche, bei der sie an die Hand genommen wurde. „Wenn ich nur studiert hätte, wäre der Sprung ins kalte Wasser härter für mich gewesen“.
Mit dem Fahrrad braucht Eva H. nur wenige Minuten bis zum DBH. „Ich kannte die Einrichtung schon, da ich in Hürth wohne, aber ich wusste nur wenig darüber“, sagt sie. Dass sie einmal dort arbeiten würde, damit hatte sie vor drei Jahren noch nicht gerechnet. Nach ihrem Abitur war sie sich zunächst noch unsicher, wie sie ihren weiteren Weg planen sollte. Also absolvierte sie zuerst ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Förderschule. „Dort habe ich den sozialen Bereich kennengelernt, und es gefiel mir sehr gut“, erinnert sie sich zurück. Da sie sich nicht entscheiden konnte, ob sie Soziale Arbeit oder Sonderpädagogik studieren sollte, hörte sie sich in ihrem Freundeskreis um und bekam von einer Freundin den Tipp, auch ein Duales Studium an der iba zu beginnen. „Meine Freundin war sehr zufrieden, also habe ich mir die Studienform genauer angeschaut und fand, es passt zu mir. Ich bin ein praktischer Mensch, daher gefiel mir die Idee, das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden“, erklärt die 22-Jährige.
Abwechslung zwischen Theorie und Praxis
Auf der Suche nach einem passenden Träger war es ihr wichtig, dass es sich um einen großen Träger handelt, damit sie möglichst viele unterschiedliche Bereiche kennenlernen konnte. „In Michaelshoven hat es dann geklappt. Meine Praxisanleiterin, Anette Hild-Berg, war sehr offen für die Idee, ein Duales Studium im Unternehmen zu integrieren. Ich bin die erste Studentin, die nach diesem neuen Konzept hier eingesetzt wurde“, sagt die 22-Jährige. Im Oktober 2017 ging es dann endlich für sie los. Zwei Tage Theorie an der iba und die restlichen drei Tage praktisches Arbeiten in Michaelshoven. Diese Wochenstruktur gefiel Eva H. von Beginn an. „Ich konnte mich auf jede Woche gut einstellen und fand die Abwechslung zwischen Theorie und Praxis sehr gut“, erklärt sie.
In den drei Jahren hat sie viele unterschiedliche Bereiche der Diakonie Michaelshoven kennengelernt, die einerseits vom Lehrplan thematisch festgelegt waren und zum anderen gemeinsam mit Anette Hild-Berg ausgewählt wurden. „Meinen ersten Monat habe ich in der Akademie Michaelshoven absolviert, danach ging es weiter mit der Ambulanten Hilfe in Leverkusen, ich war dann im Aufnahme- und Wohnheim für Frauen, in der Notunterkunft für geflüchtete Menschen in Rodenkirchen, in der Senioreneinrichtung Thomas-Müntzer-Haus, in der Begleiteten Elternschaft und zuletzt im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, in dem ich jetzt auch arbeite“, zählt sie auf. Zusätzlich hatte Eva H. Einblicke in das Management des Trägers, so war sie u.a. im Controlling, Rechnungswesen und in der Verwaltung der Kindertagesstätten. „Die Zielgruppen haben immer wieder gewechselt, ich habe so viel gesehen, und jeder Bereich für sich war sehr spannend. Solche Erfahrungen sind nur mit einem Dualen Studium möglich“, sagt die gebürtige Hürtherin.
Die Zielgruppen haben immer wieder gewechselt, ich habe so viel gesehen, und jeder Bereich für sich war sehr spannend. Solche Erfahrungen sind nur mit einem Dualen Studium möglich.
Eva H.
Den Traumjob gefunden
Der 22-Jährigen bleiben viele Eindrücke und Begegnungen in Erinnerung. „Ich wurde in den Teams herzlich aufgenommen und direkt in die Arbeitsabläufe integriert. Dabei hat mich Frau Hild-Berg immer ganz toll begleitet und sich darum gekümmert, dass ich alle Pflicht- und Wunschbereiche kennenlerne“, sagt sie. Zum Abschluss ihres Bachelors zeigte sich, dass ihr eine Einrichtung in Erinnerung geblieben ist: „Im Dietrich-Bonhoeffer-Haus gefiel mir die Arbeit auf Augenhöhe mit den Kindern und Jugendlichen, die eine körperliche Behinderung, aber auch teilweise psychische Beeinträchtigungen haben“, sagt sie. Seit April 2021 arbeitet sie nun im DBH im vollstationären Bereich und übernimmt u.a. die Alltagsbegleitung. „Ich bin für die Kinder und Jugendlichen da, die hier leben, sei es, dass ich sie zu einem Termin begleite, Ausflüge plane oder ihnen bei Krisen zur Seite stehe. Ich schaue, dass es jedem Einzelnen gutgeht und unterstütze sie dabei, dass sie ihren Lebensweg gut meistern können. Das ist superschön“, sagt sie.
Ich schaue, dass es jedem Einzelnen gutgeht und unterstütze sie dabei, dass sie ihren Lebensweg gut meistern können. Das ist superschön.
Eva H.
Für Eva H. war das Duale Studium ein Glücksgriff. „Hier in Michaelshoven waren alle sehr offen, ich hatte so viele Einblicke und konnte auch über den Tellerrand schauen. Das war eine coole Zeit und dafür bin ich sehr dankbar“, lautet ihr Fazit. Wie es in der Zukunft weitergehen soll? „Die Soziale Arbeit ist vielfältig, da steht mir so vieles offen. Aber erst mal will ich im DBH arbeiten, hier bin ich sehr zufrieden und glücklich“, sagt Eva H.
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