Neues Jugendhilfeangebot PIK eröffnet in Overath-Vilkerath

Neues Jugendhilfeangebot PIK eröffnet in Overath-Vilkerath

Um jungen Menschen zwischen 12 und 17 Jahren mit psychisch bedingten Störungen und hohen emotionalen Belastungen unter anderem eine stabilisierende Begleitung zu bieten, hat die Diakonie Michaelshoven im Auftrag der Jugendämter im Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Leverkusen das neue Jugendhilfeangebot „PIK – Psychiatrienachsorge, Inobhutnahme, Krise“ gebaut. Jetzt fand die Einweihung des dreistöckigen Neubaus in Overath-Vilkerath statt, zu der die vielen Unterstützer:innen und Akteure eingeladen wurden.

Die Jugendämter im Rheinisch-Bergischen Kreis und der Stadt Leverkusen waren seit längerer Zeit auf der Suche nach einem Angebot, das eine Schnittstelle zwischen der Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie schafft. In Köln hat die Diakonie Michaelshoven solch ein Konzept entwickelt, das sich erfolgreich bewährt hat. Seit zehn Jahren bietet sie solch ein Angebot für Kinder und Jugendliche an, die im Anschluss an einen Klinikaufenthalt soweit stabilisiert werden, dass eine Rückführung in die Familie oder in eine passende Wohngruppe möglich ist. Im April 2021 fand der Spatenstich für das Bauvorhaben statt. Jetzt bei der Einweihung konnten sich die geladenen Gäste nun das fertig beziehbare Haus ansehen. Unter anderem kamen mehrere Vertreter der Jugendämter Rheinisch-Bergischer-Kreis, der Stadt Leverkusen und Köln, wie auch die Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Overath Monika Reddemann. „Lassen Sie uns gemeinsam dafür Verantwortung tragen, dass das Leben dieser jungen Menschen stabilisiert wird. Ich bin zuversichtlich, dass wir das gemeinsam hinbekommen“, sagte Jens Volkmer, Leiter des Amtes für Jugend, Bildung und Sport der Stadt Overath bei der Einweihungsfeier.

In der neuen Einrichtung in Vilkerath soll das Konzept der Kölner Einrichtung mit einer Mischung aus Psychiatrienachsorge, Inobhutnahme und Betreuung in akuten Krisen weitgehend übernommen werden. Hier werden zehn Jugendliche mit psychisch bedingten Störungen der sozialen Orientierungsfähigkeit und mit hohen emotionalen Belastungen einziehen. Begleitet und betreut werden die Jugendlichen rund um die Uhr von insgesamt 20 fachlich qualifizierten Mitarbeitenden. „Oberstes Ziel ist es die Lebenssituation der jungen Bewohner:innen zu sichern und mittelfristig eine neue tragfähige Perspektive zu entwickeln“, sagt Jörg Marquardt, Geschäftsführer der Diakonie Michaelshoven Kinder- und Jugendhilfen.

Für den kaufmännischen Vorstand der Diakonie Michaelshoven, Uwe Ufer, ist das ein gelungenes Bauprojekt. „Wir haben von vielen Seiten in Overath Unterstützung erhalten, wie zum Beispiel bei der Suche nach einer geeigneten Baufläche. Ohne Martina Runge, Vorständin der Wohnungsbaugenossenschaft Overath, wäre dieses Bauvorhaben nicht möglich gewesen“, sagt Uwe Ufer.

Bei der Einweihungsfeier haben die Mitarbeitenden den Gästen Rundgänge angeboten. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde auch die direkte Nachbarschaft eingeladen, um einen Einblick in das neue Haus zu erhalten. „Es hat Spaß gemacht diese Herausforderung anzunehmen und jeder Seite gerecht zu werden. Es soll gemütlich sein und auch Geborgenheit ausstrahlen, aber auch die Sicherheit gewähren, damit die Jugendlichen sich nicht verletzen können“ erklärt Bork Schiffer von Nebel Pössl Architekten GmbH.

Das Außengelände des Hauses wird aktuell noch angelegt, doch bis zum Einzug der Jugendlichen soll der größte Teil fertig sein. Dann wird die neue Einrichtung PIK einen geschützten Wohnraum für Kinder und Jugendliche anbieten, um ihnen mit der notwendigen Unterstützung durch das Fachpersonal Perspektiven zu schaffen.